- Volume 20 (2022), Issue 4
- Vol. 20 (2022), No. 4
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- Pages 456 - 464
- pp. 456 - 464
Challenges for the Traceability of NGTs From a Legal Perspective
Die Regelung neuer genomischer Techniken (NGTs) durch das europäische Gentechnikrecht ist nicht nur von wissenschaftlich-akademischem Wert, sondern berührt auch ganz erhebliche wirtschaftliche Interessen. Während der Einsatz der entsprechenden Technologien im „roten Sektor“ – also für humanmedizinische Zwecke – angesichts der auszuschließenden Risiken für die menschliche Gesundheit noch zurückhaltend gesehen wird, wird hier angesichts der erhofften Milliardenumsätze im „grünen Sektor“ der Pflanzenbiotechnologie tendenziell weniger Zurückhaltung geübt. Es verwundert daher kaum, dass das Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 25. Juli 2018, wonach NGTs vollumfänglich dem europäischen Gentechnikrecht unterliegen, nicht zu einem Ende der Diskussionen geführt hat. Vielmehr hat sich der Diskurs verschoben: Statt – wie vor dem Urteil – die Anwendbarkeit des europäischen Gentechnikrechts zu bestreiten, geht es den Befürworterinnen und Befürwortern entsprechender Technologien nun vor allem um die Frage, ob bzw. inwieweit das europäische Gentechnikrecht zur Regulierung von NGTs überhaupt geeignet ist. Von besonderer Relevanz ist dabei die Diskussion, ob die bestehenden Nachweisverfahren überhaupt in der Lage sind, den Einsatz von NGTs zu identifizieren. Der Beitrag stellt den aktuellen Stand der Diskussion dar und zeigt auf, welche rechtlichen Rahmenbedingungen dabei zu beachten sind.